Erfolgreichste Saison von Sascha Lenz in der Truck-EM

Erfolgreichste Saison von Sascha Lenz in der Truck-EM

Bei herrlichstem Spätsommerwetter schloss der MAN-Pilot Sascha Lenz auf dem Circuito del Jarama in San Sebastián del los Reyes im Norden Madrids vor insgesamt fast 27.000 Zuschauern beim 8. und letzten Lauf der FIA European Truck Racing Championship seine bisher erfolgreichste Saison mit dem 4. Platz in der Gesamtwertung ab.

Zudem gewann er mit seinem Marken-Kollegen René Reinert, mit dem Sascha das Team „Reinert Adventure“ bildet, den Vizetitel im FIA-Teamchampionat.

Dabei war es für die Piloten gar nicht so einfach, sich auf den neuen Belag der Strecke, dererst kurz zuvor aufgetragen worden war, einzustellen. Das betraf aber nun alle, nicht nur Sascha.

Die Truckrennen in Jarama sind seit jeher noch klassische Zweitages-Events. Doch gerade in diesem Jahr hätten sich die Truckracer in Jarama etwas mehr Zeit gewünscht, um Erfahrungen mit den neuen Pistenverhältnissen zu sammeln. Das ging dann aber erst in den Freien Trainings am Samstag, wobei sich der Asphalt als recht schnell und wenig reifenschonend erwies. Bei dem sehr engen Zeitplan musste dann das SetUp in kürzester Zeit angepasst werden.

Sascha und seine Crew hatten das offensichtlich aber gut im Griff. In der SuperPole der Top-Ten fuhr der MAN-Pilot auf den 4. Startplatz.

Das anschließende Rennen endete zunächst einmal nach knapp 1.300 Metern in dem schwersten Crash der Saison. Gleich fünf Trucks wurden dabei massiv in Mitleidenschaftgezogen. Die beiden MAN von Sascha und seinem Teampartner René Reinert überstanden das Chaos aber unbeschadet.

Eine Stunde nahm die Bergung der Havaristen und die Säuberung der Strecke in Anspruch, danach erfolgte der Neustart.

Anschließend ging es dann sehr viel ruhiger zu. Sascha kam so ins Ziel, wie er gestartet war, als Vierter. René Reinert passierte an 6. Position die Ziellinie, für Reinert Adventure hieß dies, Platz zwei auf dem Teampodium.

Im zweiten Tagesrennen hatte MAN-Pilot Shane Brereton (GBR) infolge der umgekehrten Startaufstellung die Pole. Diese Spitzenposition verteidigte der Engländer anschließend auch mit allen Mitteln, es war kein Vorbeikommen. Hinter Brereton bildete sich ein richtiger RaceTruck-Stau, angeführt von René Reinert. Wenige Runden vor Schluss schaffte er es schließlich zu überholen. Schnell hatte René Reinert 4 Sekunden Vorsprung gewonnen und fuhr so einem klaren Sieg entgegen. Doch der Rest – darunter auch Sascha auf dem 5. Platz – blieb weiter hinter Brereton hängen. Die Verfolger fuhren sich beinahe die Stoßstangen ein. Beim Zieleinlauf lagen die fünf RaceTrucks auf den Plätzen zwei bis sieben gerade mal 2 Sekunden auseinander.

In der Teamwertung stand Reinert Adventure diesmal ganz oben auf dem Podium.

Am Sonntag holte sich Sascha in der SuperPole erneut den 4. Startplatz für das folgende Rennen.

Hier waren die Fronten schnell geklärt. In einem eher ereignisarmen Rennen passierte der RaceTruck-Pulk auf den vorderen Plätzen genauso die Ziellinie, wie er gestartet war. Sascha kam auf den 4.Platz, René Reinert hatte einen Platz gewinnen können und fuhr knapp hinter seinem Teamkollegen als Fünfter ein. Für das Teampodium bedeutete dies erneut Platz zwei für Reinert Adventure.

Die Startaufstellung des letzten Rennens der Saison war beinahe ein Spiegelbild der vom zweiten Rennen des Vortags, Brereton auf Pole, Steffi Halm auf dem 2. Platz, René Reinert in der Reihe dahinter und Sascha auf Startplatz fünf.

Und wieder setzte sich Brereton an die Spitze, erneut verfolgt von René Reinert und einem dichten RaceTruck-Pulk. Das Rennen verlief ausgesprochen intensiv, das vordere Feld lag ungemein eng beieinander. Diesmal zwang René Reinert den Spitzenreiter Brereton sehr viel eher in die Knie. Danach wurde der Engländer förmlich überrollt und endete schließlich im Mittelfeld. René fuhr erneut auf den ersten Platz. Sascha lag lange an 6. Position, doch die Ränge vor ihm waren sehr prominent und stark besetzt. Als dann etwa Mitte des Rennens die ziemlich beanspruchten Reifen wohl etwas nachließen, ging der MAN-Pilot erst gar kein Risiko mehr ein. Den vierten Platz im FIA-Championat konnte ihm niemand mehr nehmen, verbessern konnte er sich auch nicht mehr, und der Vizetitel in der Teammeisterschaft war auch unter Dach und Fach. So gab er sich letztendlich mit dem 8. Platz zufrieden. Reinert Adventure stand im vierten Rennen zum vierten Mal auf dem Teampodium, einmal mehr auf Platz zwei.

Am Abend sah man einen doch ziemlich zufriedenen Sascha Lenz. „Rein optisch und auch punktemäßig war Le Mans sicher erfolgreicher, doch hier in Jarama bin ich erst endgültig auf den vierten Platz im Endklassement vorgefahren. Dazu habe ich in allen vier Rennen auf dem Podium der Spanischen Meisterschaft gestanden. Mir hat’s hier gefallen, aber nicht nur hier. Insgesamt bin ich mit der Saison sehr zufrieden. Soviel ich weiß, bin ich der einzige Pilot, der in allen 32 Rennen gepunktet hat. Das spricht für die Zuverlässigkeit meines Trucks und vor allem für die Klasse meiner Crew, ohne die all das ja gar nicht möglich wäre. Ich weiß, was ich diesen Jungs zu verdanken habe. Dank auch an unsere Sponsoren, ohne deren Unterstützung ja gar nichts laufen würde. Vielleicht können wir nächstes Jahr noch einen draufsetzen, auch wenn wir ja eigentlich immer wieder sagen, unsere große Zeit kommt in den Zwanzigern. Die Rennsaison wollen wir am kommenden  Wochenende beim Finale der Französischen Meisterschaft in Albi abschließen. Ich bin vom Organisator, dem Magazin France Routes und der Rennstrecke in Albi eingeladen worden. Da werde ich dann ohne jeden Druck fahren, es soll vor allem Spaß machen. Wir, das ganze Team und ich, sind schon sehr gespannt.

Text/Foto: SL Trucksport30