Gerd Körber; Truck-Race in Indien – ein bisschen Bollywood

Gerd Körber; Truck-Race in Indien – ein bisschen Bollywood

Als Truck-Race Botschafter weltweit im Einsatz

Zum 30jährigen Truck-Race Jubiläum gibt es für Gerd Körber ein besonderes Bonbon. Körber wurde gefragt, ob er in Indien Truckrennen fahren wolle. Nach Rennen in Brasilien und China musste der dreifache Europameister nicht lange überlegen, als dienstältester Truckracer und weltweiter Botschafter in Sachen Truck-Race war die Einladung für ihn eine Herzensangelegenheit; dankbar dass ihm gerade zu seinem 30jährigen Jubiläum eine solche Gelegenheit geboten wurde. „Nach diversen Rennen in Brasilien und China wird das eine weitere neue Erfahrung für mich“, so Gerd Körber.

Im Gegensatz zu Europa ist Truck-Race in Indien eine Art Markenpokal. Alle Fahrer starten auf dem gleichen TATA-Truck und haben damit die gleichen Voraussetzungen. Hier steht nicht die Technologie und Motorenpower an erster Stelle, sondern das fahrerische Können. Alle Fahrer sind auf dem TATA Prima 4038.S Race Truck unterwegs. Der Truck wird von einem Cummins Motor mit ca. 370 PS und 1.550 Nm befeuert.

Der ehemalige indische Formel 1 Fahrer Karun Chandhok (2010 HRT / 2011 Lotus) stand den Fahrern als Instruktor zur Seite. Derzeit werden die Fahrer regelrecht zu Rennfahrern „ausge­bildet“. Insgesamt 25 Fahrer nehmen an der Meisterschaft teil. Karun’s Vater Vicky ist der Präsident des indischen Motorsportverbandes. Gerd Körber ist nicht der erste Europäer. Bereits seit geraumer Zeit mischen englische Fahrer wie Stuart Oliver, Matt Summerfield, Richard Collett und David Jenkins, bekannt aus den Mittelrhein-Cup Rennen auf dem Nürburgring, in der Meisterschaft mit. Die Inder feiern sie bereits als Heroes. Nach dem Vergleich mit den englischen Truck-Racern haben die Vorstände von TATA den Wunsch geäußert, dass man sich mit europäischen Spitzenfahrern messen möchte. Neben Gerd Körber treten noch Steffi Halm (Ammerbuch), David Vrsecky (CZE), Antonio Albacete (ESP), Norbert Kiss (HU) und Thomas Robineau (FRA) an. Bis auf Steffi Halm und Thomas Robineau sind alle bereits mindestens einmal Europameister. Die blonde Schwäbin wurde dafür 2x französische Meisterin.

Gerd Körber freut sich auf das Unternehmen Indien: „Für mich wird das Ganze eine tolle Erfahrung. Einmal Rennen in Indien zu fahren und alle fahren auf dem identischen Truck, das wird eine richtige Herausforderung. Ich bin ja auch mal gespannt wie die Inder reagieren, wenn ihnen die Steffi um die Ohren fährt. Ich hoffe, wir können einen guten Eindruck hinterlassen. Wir vertreten ja nicht nur Baden (Gerd)-Württemberg (Steffi), wir vertreten dort auch die deutschen Fahnen.“ Gerd Körber hat dabei nicht nur den fahrerischen Blick, sondern auch den unternehmerischen. „Am nächsten Wochenende sind auch die Vorstände von TATA an der Rennstrecke.

TATA ist einer der größten Automobil- und LKW-Hersteller der Welt. Vielleicht gelingt es ja, TATA für das europäische Truck-Racing zu gewinnen und eventuell Teams aufzubauen. Das wäre eine Bereiche­rung in unserem Motorsport, da wir seit Jahren mit schwindenden LKW-Herstellern zu kämpfen haben, die sich im Truck-Sport engagieren. Daher sehe ich mich nicht nur als Rennfahrer, sondern auch als Botschafter des Truck-Race-Sports. Hier schlägt mein Herz nun seit 30 Jahren.“ Ein Problem beschäftigt Gerd Körber aber: „Während ich bei uns alle Fahrer aus dem Eff-Eff kenne, muss ich dort auf Fahrer wie Jagat Singh, Nagarjuna A oder Bhag Chand achten. Die haben schon Rennen gewonnen. Aber am besten merke ich mir die Startnummer der entsprechenden Race Trucks. Das geht besser.“

Die Rennen finden am 17. – 19.03.2017 auf dem Buddh International Circuit in Greater Noida statt. Greater Noida liegt ca. 40 km südöstlich von Dehli.  Die Stadt ist Verwaltungssitz des Distrikts GautamBuddha Nagar.