Clubgeschichte

95 Jahre AC Mayen – ein Clubleben voller Aktivitäten und Geschichten!

Vereinsentwicklung

1927 war ein denkwürdiges Jahr! Der Nürburgring wurde gebaut und in Mayen erkannten honorige Persönlichkeiten die Bedeutung von Motorfahrzeugen und gründeten den „Automobil-Club Mayen und Umgebung“. Landrat Wegeler† als erster Vorsitzender und Direktor Dr. Falkenbach† als sein Stellvertreter mit den Vorstandskollegen Speditionskaufmann Rathscheck†, Apotheker Schröder†, die Direktoren Hennerici† und Sehnen† sowie Bürgermeister Dr. Scholtisseck†, Baurat Ziegler und Holzkaufmann Orth† repräsentierten einen Automobil-Club, der sehr schnell an überregionaler Bedeutung gewann. Besonders die Erfolge der Mayener Motorsportler anlässlich der ersten Wettbewerbe auf dem Nürburgring brachten den Verein fortwährend in die Schlagzeilen.

Nach einem nahezu ereignislosen Clubleben während der letzten Kriegsjahre, fand man sich zu Beginn der 50er Jahre wieder zusammen, um an die Erfolge der Gründerjahre anzuknüpfen. Neben dem aktiven Motorsport befasste sich der Verein nun auch mit der Organisation und Durchführung von Rennveranstaltungen. Das sehr aktive Clubleben und steigende Mitgliederzahlen zogen vielfältige Interessen und auch das Streben „zu neuen Ufern“ nach sich. Die Folgen: Ein zweiter und aus diesem sogar ein dritter ADAC-Ortsclub wurden in Mayen gegründet. Der „Motorsport-Club Mayen“ und die „Renngemeinschaft Mayen“ rivalisierten gegeneinander, aber auch gegen den „Automobil-Club Mayen und Umgebung“. Eine kontinuierliche Vereinsarbeit war in allen drei Clubs nicht mehr möglich. Die Rivalität und das Gegeneinander beherrschten diese drei Ortsclubs und die Motorsportszene. Im Jahre 1967 siegte die Vernunft und Ali Schatz† (MSC), Heinz Hennerici† (Renngemeinschaft) und Georg Kraus† (AC Mayen) fanden nach schwierigen Verhandlungen in einer Fusion die Lösung des Problems. Der „Automobil-Club 1927 Mayen e.V. im ADAC“ sollte von nun an alle Kräfte konzentrieren und für Erfolge sorgen. Der neue Vorstand wurde gebildet von Kurt Kriechel† als Vorsitzendem, sein Stellvertreter war Georg Kraus†. Ali Schatz† wurde Sportleiter und Fred Roeckelein† Schatzmeister. Kurt Laux† übernahm die Aufgaben des Geschäftsführers. In dieser Konstellation wurde der AC Mayen zu alten Erfolgen und in eine nicht für möglich gehaltene Entwicklung geführt. Kurt Kriechel† – er wurde auch Vorsitzender des ADAC Mittelrhein – und seine Vorstandskollegen sorgten für einen außerordentlichen Stellenwert des AC Mayen. Motorsportler aus ganz Deutschland und auch den Nachbarländern schlossen sich dem Verein an. Beginnend mit dem Jahr 1968 wurde der AC Mayen häufig der motorsportlich erfolgreichste Ortsclub im ADAC Mittelrhein; er rückte gar an die Spitze aller Clubs in Deutschland. Europa- und Weltmeistertitel waren keine Seltenheit mehr im Vereinsleben des Automobil-Club 1927 Mayen e.V. im ADAC.

Der AC Mayen als Veranstalter

Die Verantwortlichen des Vereins erkannten sehr schnell das Potential seiner Mitglieder. Als Veranstalter der Rallyes „Rund um Mayen“ und „Mayen-Nürburgring“ erntete man die ersten Erfolge und bewies fundamentales Organisationstalent. Die Hausstrecke Nürburgring war die nächste Station des Werdegangs. Die „18 Stunden Nürburgring“ avancierten zu einem internationalen Rennen, das höchsten Ansprüchen genügte.

Es war und ist auch heute noch typisch für den AC Mayen, dass man immer wieder neue Herausforderungen suchte. Der benachbarte Flugplatz in Mendig „verführte“ den Verein, gemeinsam mit den Freunden des Motorsportclubs Koblenz, hochkarätige Rennen für Autos und Motorräder zu veranstalten. Nach drei Jahren kam allerdings das Aus, weil das Gelände umgebaut wurde und nicht mehr für Rennveranstaltungen zugelassen wurde.

Der AC Mayen kehrte zurück an den Nürburgring und versuchte sich als Veranstalter des „Mayener Rundstreckenrennens“. Dieses Rennen fand nicht die erhoffte Resonanz und die Verantwortlichen um Ali Schatz†, Kurt Laux† und Heinz Hennerici† knüpften eine Partnerschaft mit der Ecurie du Nord aus Luxemburg. So war es möglich, den „Preis von Luxemburg“ mit einem FISA-Prädikat (heute FIA) auf dem Nürburgring durchzuführen. Somit bewegte man sich als Veranstalter auf internationalem Niveau In den Folgejahren wurde die Veranstaltung unter den Titeln „Nürburgring-Trophy“ und „Hans-Georg Bürger-Gedächtnisrennen“ durchgeführt. Der tragische Tod des Vereinsmitglieds Hans-Georg Bürger† war der traurige Anlass dieser Umbenennung.  Weil diese Rennveranstaltungen jedoch stets auf den Nachwuchs ausgerichtet waren, kam es leider nicht zu dem erhofften internationalen Durchbruch. Somit wurde 1974 ein völlig neues Konzept des Motorsports nach einer Idee von Ali Schatz† umgesetzt. „Weg von der Nordschleife des Nürburgrings und hin zu kurzen Sprintrennen auf der 2,3 km langen Start- und Zielschleife“. Der „Super-Sprint“ war geboren und verwöhnte die Zuschauer mit „Non-Stopp-Motorsport“ vom Allerfeinsten. Er wuchs zu einer internationalen Großveranstaltung und beeinflusste das Clubleben des AC Mayen – auch in finanzieller Hinsicht. Die umfangreiche Geschichte füllt ein eigenes Kapitel in unserem Vereinsleben.

Mit dem Neubau des Grand-Prix-Kurses am Nürburgring begann auch für den AC Mayen im Jahre 1983 eine neue Zeitrechnung als Veranstalter. Es entstand ein partnerschaftliches und freundschaftliches Verhältnis mit den Verantwortlichen des „Rings“ und der AC Mayen war einer der ersten Veranstalter auf der neuen Strecke. Ständig wachsende Anforderungen und auch Finanzrisiken machte eine Verteilung auf mehrere Schultern nötig. Nach einigen Jahren guter Zusammenarbeit mit dem ADAC Mittelrhein entstand eine Veranstaltergemeinschaft mit dem ADAC Nordrhein und dem ADAC Saarland. Neben unserem Super-Sprint brachten die Partner das „Eifelrennen“ und den „Großen Preis der Tourenwagen“ ein und sorgten für eine starke und erfolgreiche Gemeinschaft.

So veranstaltet der ADAC Mittelrhein seit 1985 jedes Jahr im Juli den Truck Grand Prix inkl. großem Trucker Festival, Spektakel und Feuerwerk auf dem Nürburgring. Dieses Rennen war seit Beginn fest in den Händen des AC Mayen. Das erste LKW-Rennen überhaupt wurde beim Super Sprint einige Jahre zuvor aus der Taufe gehoben. Daraufhin entwickelte der ADAC Mittelrhein ein eigenständiges Event. Wesentlichen Anteil zum Gelingen dieser Großveranstaltung hatten Ali Schatz† als jahrelanger Rennleiter und Helmut Radermacher, der die Industrie organisierte. Der AC Mayen stellte von Anfang bis heute nahezu die komplette Rennleitung. Die nachfolgenden Rennleiter waren Arno Derichs und nach weiteren 10 Jahren Ralf Fuß und Rolf Werner. Eine Truckrace-Kommission der FIA wurde etabliert, in der auch Arno Derichs tätig war. Rolf Werner ist dort bis heute involviert. Die gesamte Organisation des Europäischen Truckrennsports obliegt seit einigen Jahren der „ETRA“, einer Firmengruppe im ADAC Mittelrhein, deren Geschäftsführer ebenfalls unser Vorsitzender Rolf Werner ist.

Ebenfalls in den 1970er und 1980er Jahren betätigte sich der AC Mayen bei Motorbootrennen.  Der ADAC Mittelrhein war zu jener Zeit der Ausrichter des Motorbootrennen in Brodenbach an der Mosel. Zahlreiche Sportwarte des AC Mayen unterstützten jahrelang diese Veranstaltung. Kurt Kriechel, seinerzeit AC Mayen-Vorsitzender war wohl der erste Rennleiter dieser Veranstaltung. Aber auch der ADAC Südbayern bediente sich der vielseitigen Kompetenz. Auf der Olympia-Ruderregatta-Strecke bei München veranstaltete man gemeinsam hochklassige Motorbootrennen – einige Jahre . . . . . bis der Gesetzgeber sein Veto durchgedrückt hatte.

Beinahe grotesk für einen international anerkannten Rennveranstalter wie den AC Mayen: Anfang der Neunziger Jahre war Traktor-Pulling angesagt! In der Müllenbachschleife des Nürburgrings wurde eine Strecke hergerichtet. Zigtausende an PS wühlten sich in die Erde, es war ein Riesenspektakel. Dennoch war diese Sportart in unserer Region unbekannt und die erhofften Besucher blieben aus. Fazit: gewagt und verloren!

Während einer kurzen Episode von drei Jahren hat sich der AC Mayen als Veranstalter mit respektablem Erfolg in den Autoslalom-Sport vorgewagt. In einem Industriegebiet der Stadt Mayen wurde eine anspruchsvolle Strecke installiert und die Teilnehmerzahlen stiegen jährlich. Günther Borzek war und ist der erfolgreichste Slalom-Spezialist im Verein und mit seinem BMW bundesweit gefürchtet. Nach drei Jahren kam das Aus: keine geeignete Fläche, keine Genehmigung – die Erfahrung bleibt!

Im Jahre 1996 entdeckte man den Flugplatz in Zweibrücken als Rennstrecke. Prompt wurde der ADAC Pfalz mit ins Boot genommen und es entstand die „Veranstaltergemeinschaft Zweibrücken“. Nach kräftigen Investitionen in diese Strecke blieben leider die Erfolge aus, wodurch der ADAC Nordrhein und der AC Mayen nach drei Jahren aus der Veranstaltergemeinschaft ausstiegen.

Ebenfalls im Jahre 1996 stand das erste Rennen im Osten Deutschlands auf dem neuerbauten Sachsenring statt. Die Qualität und Kompetenz des AC Mayen hatte sich bis in die neuen Bundesländer herumgesprochen. So war es kein Wunder, dass er vor Ort „Entwicklungshilfe“ leistete und auch noch Jahre später mit einer Rumpfmannschaft dort beim „Deutschen Tourenwagen-Masters“ seinen Beitrag einbrachte.

Ein weiteres wichtiges Ereignis im Jahr 1996: Die Formel 1 kehrte zum Nürburgring zurück! Der ADAC Mittelrhein wurde mit der sportlichen Durchführung beauftragt und die Crew des AC Mayen stellte auch bei den folgenden Formel 1-Rennen nahezu die komplette Rennleitung.

Anfang der 2000er Jahre entwickelten sich aus dem Schumacher-Hype nicht nur der einmalige, großartige Michael-Schumacher-Fantag am Nürburgring, sondern auch die Ferrari Racing Days. Es entstand eine regelmäßige Veranstaltung, die der AC Mayen fortan im 2-Jahresrhythmus im Auftrag der Nürburgring GmbH bis dato durchführt.

Die zuvor erwähnte Veranstaltergemeinschaft wurde im Jahr 2009 aufgelöst…aber nicht der Drang zu Großveranstaltungen in den Köpfen der Macher im AC Mayen!

Es waren gewiss keine Wunder, dass Initiatoren neuer Rennserien beim AC Mayen anklopften und um Rat und Tat suchten. Super League Formula und Radical Speed-Weekend am Nürburgring waren geboren mit dem sportlichen Ausrichter AC Mayen. Im Jahre 2012 entwickelte sich eine interessante Gemeinschaft mit dem ADAC Mittelrhein. Eine Großveranstaltung à la Super Sprint wurde etabliert. Die Blancpain Endurance Series fuhr mit hochkarätigen GT-Rennwagen in der Europa- und Weltmeisterschaft. Es war sicherlich kein Zufall, dass Marc Hennerici –inzwischen Leiter Sport&Event im ADAC Mittelrhein- dieses Rennen gewann. Unter dem neuen Namen „Fanatec GT World Challenge“ wird diese Veranstaltung bis heute auf dem Nürburgring durchgeführt.

Mosel-Schiefer-Classic

Im Jahre 2005 entstand eine erfolgreiche Verbindung auf regionaler Ebene. Der „Verein Moselschiefer-Straße e.V.“, eine Gemeinschaft zur Vermarktung dieser neu ins Leben gerufenen Moselschieferstraße, bat den AC Mayen um die Ausrichtung einer Oldtimer-Ausfahrt. Das erste Konzept entstand wohl im Rathaus von Mayen zwischen dem Sportleiter des AC, Ralf Fuß und Oberbürgermeister Günter Laux, dem Vorsitzenden des Vereins Moselschiefer-Straße e.V. Innerhalb weniger Wochen hob die Mannschaft um Ralf Fuß, Rolf Werner und Pit Bilger die „Mosel-Schiefer-Classic“ aus der Taufe und man staunte über das rege Interesse an dieser Ausfahrt. Bereits im dritten Jahr waren über 150 Teilnehmer am Start, die eine schöne und reizvolle Streckenführung erlebten. Die Kontrollpunkte übernahmen die anliegenden Gemeinden, die es sich nicht nehmen ließen, jedem Fahrer und Beifahrer jeweils ein schönes Präsent zu überreichen. Die Erfolgsstory dieser historischen Veranstaltung war nicht absehbar. Gemeinsam mit dem „Verein Moselschiefer“ machten sich die Verantwortlichen des AC jährlich arge Gedanken, wie man behutsam das Starterfeld auf 150 Fahrzeuge limitieren konnte. Der organisatorische Aufwand dieser Veranstaltung war für den AC Mayen jedoch irgendwann nicht mehr zu stemmen, so dass im Jahr 2018 die (vorerst) letzte „Mosel-Schiefer-Classic“ durchgeführt wurde. Nichtsdestotrotz gibt es nach wie vor Bestrebungen, eine ähnliche Veranstaltung wieder aufleben zu lassen!!

Nachwuchsarbeit

Die Basis- und Nachwuchsarbeit wurde in all den Jahren nie vernachlässigt und hatte stets hohe Priorität. So waren in früheren Jahren Verkehrserziehung und Aufklärung mittels Geschicklichkeitsturnieren mit Fahrrad, Mofa, Motorrad und PKW Aufgaben von größter Wichtigkeit.

Ende der Achtziger bis Anfang der 1990er Jahre hielt der Geschicklichkeitssport Einzug ins Vereinsleben des AC Mayen. Heinz Hiltmann† zeigte Engagement und brachte diesen Sport, auch im ADAC Mittelrhein, zu großen Erfolgen. Seine beiden Töchter Elfi und Tanja brachten es bis zu Deutschen Meisterehren. Wie so oft im Sport stehen und fallen die Erfolge mit seinen Machern; der allzu frühe Tod von Heinz Hiltmann† hinterließ nicht nur diese Lücke.

1989 tat sich mit der Einführung des Kartslaloms ein neues, motorsportliches Betätigungsfeld für Kinder und Jugendliche von 8 – 18 Jahren auf. Die Nachfrage und der Trend waren da. Der AC Mayen schaffte nach kurzer Zeit zwei Karts an und es begann eine Erfolgsstory, die bis heute aus dem Vereinsleben nicht wegzudenken ist. Mit Hilfe engagierter Eltern entstand fast ein Verein im Verein. Eine tolle, erfahrene Trainermannschaft stand und steht bis heute zur Verfügung und die Jugendlichen drängen unverändert nach den Fahrersitzen.

Die sportlichen Erfolge blieben nicht aus; die Mayener Jungs und Mädels sind bis hin zu den Bundesendläufen und den Deutschen Meisterschaften erfolgreich unterwegs. Viele junge Sportler des Vereins begannen ihre Karrieren, die bis zu Weltmeisterehren führten, im Kartslalom. Marc Hennerici, Timo Scheider, Christian Vietoris und Maxi Götz seien stellvertretend erwähnt.

Der traditionelle Kartslalom des AC Mayen als Lauf in der ADAC Mittelrhein Meisterschaft findet jährlich an Christi Himmelfahrt auf dem Mayener Schützenplatz statt. Im 95. Jubiläumsjahr wurde dieser bereits zum 34. Mal erfolgreich veranstaltet. Premiere hatte in diesem Jahr der erfolgreiche „1. Gemeinsame Adenauer & Mayener ADAC Jugend Kartslalom“ der als einer von drei Endläufen ebenfalls auf dem Schützenplatz stattfand.

Als willkommene Begleiterscheinung in den 1990er / 2000er Jahren boomte gleichwohl der Mitgliederbestand im AC Mayen. Die riesige Nachfrage der Jugendlichen veranlasste die „Kartabteilung“ zur Expansion. Der AC Mayen-KSK-Kart-Cup fand nicht nur viele Teilnehmer, sondern auch einen festen Platz im Veranstaltungskalender des Vereins und des ADAC Mittelrhein. Nicht genug damit! Gemeinsam mit den Freunden aus Bad Neuenahr und Bad Hönningen brachte man den Hallenslalom „Kart-Winter-Trophy“ ans Leben und die jugendlichen Sportler hatten damit einen tollen Ausgleich in den kalten Monaten des Jahres. Diese Veranstaltungen sind inzwischen leider Geschichte.

1998 ging der AC Mayen gemeinsam mit dem befreundeten AMC Arzbach auf eine neue „Spielwiese“. Kartrennen am Nürburgring waren angesagt – für und mit dem Nachwuchs. Erfolgreiche Veranstaltungen folgten, aber leider auch im Jahre 2001 die letzte, da die Kartstrecke dem Neubau der Mercedes-Arena weichen musste.

Aber wie geht es weiter mit den Jugendlichen nach der Kart-Zeit? Ein Autoslalom-Gelände und ein Rennfahrzeug mussten her! Ein Slalomauto wurde angeschafft und als Trainingsort bediente man sich des Fahrsicherheitszentrums Nürburgring. Als Veranstalter für den Nachwuchs war der AC Mayen bereits tätig; Dacia Logan-Cup und folgend Chevrolet Cruze-Cup wurden in das Programm des Vereins aufgenommen. Zwischenzeitlich wurden die Aktivitäten um den Autoslalom jedoch wieder eingestellt, aber wer weiß… vielleicht ergibt sich hier in der Zukunft wieder ein Betätigungsfeld für den AC?!

Seit Ende der 2010er Jahren macht die Entwicklung im digitalen Sport mit unterschiedlichen Varianten von Sim-Racing große Fortschritte und bietet sowohl der Kart-Jugend als auch anderen motorsportlich Ambitionierten ein Betätigungsfeld. Dank dem Engagement von Marc Hennerici hat sich hier eine neue „Abteilung“ im AC Mayen etabliert.

Außerhalb vom aktiven Motorsport

95 Jahre Automobil-Club Mayen – eine Geschichte, deren Niederschrift ein ganzes Buch füllen müsste! Erfolge und Flops, traurige und glückliche Momente, Kommen und Gehen bei Mitgliedern, im Vorstand und bei den Aktiven. Tradition blieb erhalten und wurde gepflegt, dennoch blieb der Blick in die Zukunft an erster Stelle im Verein. Arno Derichs übergab den Vorsitz nach über 30 Jahren an Rolf Werner, weitere Vorstandsmitglieder wie Werner Schulz†, Bernd Welsch, Manfred Quack, Wolfgang Scheider†, Manfred Schüller oder Hans-Peter Jünger läuteten den Weg eines Generationenwechsels ein.

Auch abseits des großen Motorsports hat sich der AC Mayen immer wieder bewiesen. Die Quantität der Mitglieder reichte immer dazu aus, einer der größten ADAC Ortsclubs bundesweit zu sein. Die Qualität war stets auf kommunaler Ebene gefragt, aber auch in den Gremien des ADAC Mittelrhein, der ADAC-Zentrale bis hin zu den Sporthoheiten DMSB und FIA. Stellvertretend erwähnenswert: Ali Schatz† als einer der kompetentesten Rennleiter Deutschlands, Ralf Fuß als der Renndirektor der ADAC Master-Serien, Rolf Werner als ADAC Gausyndikus und Mitglied der FIA Truckrace-Kommission und Arno Derichs als Stv. Vorsitzender und Schatzmeister des ADAC Mittelrhein.

Ein Name, der in einer aussagekräftigen Clubgeschichte seinen Platz haben muss ist Erwin Derichs †: Erfolgreicher Rennwagenbauer, Teamchef, Motorsportler, vielmaliger Clubmeister und Ehrenrat, der den AC Mayen in die Welt hinausgetragen hat. Seine Erfolge sind hier kaum aufzuzählen……manche Jahre startete er bei 35 und mehr Rennen und Rallyes in ganz Europa. Als noch aktiver Rennfahrer ist er leider viel zu früh verstorben. Schon heute zählt er zu den Legenden des AC Mayen; sein Name ist gleichzusetzen mit Heinz Hennerici†, Hans-Georg Bürger†, Helmut Döring, Heinz Dehnhardt, Gerd Körber und Heinz-Werner Lenz.

Die Helferinnen und Helfer im Automobil-Club Mayen waren und sind das höchste Gut des Vereins und man bemüht sich stets, ihnen jährlich ein besonderes Bonbon als Dank zu bieten.
Familien-Orientierungsfahrten, Helferfeste an verschiedenen Veranstaltungen und eine jährliche Clubfahrt zu einem großen Rennen – sei es in England, in Diepholz oder seit etlichen Jahren zum Norisring nach Nürnberg- wurden veranstaltet und waren immer gut besucht. Jährlicher Höhepunkt war und ist die Sportler- und Helferehrung des AC Mayen, die uns zeitweise in wechselnde Mayener Autohäuser oder in jüngster Vergangenheit in die Räumlichkeiten umliegender Gastronomen führte. Dieser Ehrentag wurde und wird begleitet von Persönlichkeiten der Politik, des ADAC und der Sportszenerie.

Tradition hat auch der Clubabend: Über Jahrzehnte fand er regelmäßig jeden Donnerstag statt. Zu seinen Hochzeiten wurden hierfür zwei Räume im Schützenhof in Beschlag genommen. Dem Trend der Zeit folgend kamen jedoch immer weniger Clubmitglieder zu diesem Stammtisch, so dass die Frequenz verringert wurde und der Clubabend derzeit immer am ersten Donnerstag eines Monats stattfindet.

Unvergessen auch die „Sportlerehrung Teil II“: Jahrelang ging ein „harter Kern“ des Vereins nach dem offiziellen Teil der Sportler- und Helferehrung in die Werkstatt von Erwin Derichs, um in geselliger Atmosphäre Benzingespräche zu führen und ausgelassen zu feiern.

Aktiv war der AC Mayen auch im Karneval: Mit eigenen Karnevalswagen und / oder Fußgruppe war man jahrelang im Mayener Rosenmontagszug unterwegs.

Ein wichtiges Highlight für den AC Mayen war und ist immer auch die jährliche Seniorenfahrt. Hier werden etwa 100 Mayener Bürgerinnen und Bürger in den privat PKWs der ACler einen Tag lang durch die Eifel gefahren und zu Kaffee, Kuchen und einem abschließenden Abendessen eingeladen. Diese Veranstaltung hatte immer einen kaum zu bewältigenden Zuspruch. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte die Seniorenfahrt in den vergangenen Jahren jedoch leider nicht durchgeführt werden. Im Jahr 2023 starten wir wieder durch . . .

Der ADAC Winterball war ebenfalls jahrelang ein Höhepunkt im Gesellschaftsleben der Stadt Mayen und Schatzmeister Manfred Still† verstand es immer wieder blendend, einen Ballabend vom Allerfeinsten auf die Bühne und das Parkett zu zaubern ……. bis ein gewisses Überangebot eine solche Veranstaltung obsolet werden ließ.

Nach dem Motorsport-Boom in den 1990er / 2000er Jahren verringerte sich leider auch beim AC Mayen die Zahl der Mitglieder auf derzeit rund 400. Aufgrund der langen Vereinshistorie zeigt sich aber, dass das Interesse am Motorsport und am AC Mayen durchaus vererbbar sein kann. Einige Familien sind mittlerweile in der dritten oder sogar vierten Generation in unserem Verein aktiv. Stellvertretend muss aus der großen Familie Hennerici, die zahlreich engagiert im Verein tätig waren, eine Linie genannt werden, die vier aktive Motorsportler in vier Generationen brachte: Heinz, Achim, Marc und Robin waren und sind alle für den AC Mayen am Start.

Einige weitere Beispiele sind: Unsere derzeitige Geschäftsführerin und „Allzweckwaffe im Verein“ Uschi Müller begleitete nicht nur ihre Söhne Frederik und Christoph Schumacher durch die Kart-Zeit, sondern auch ihre Enkelkinder Lena, Luca, Gina und seit kurzem Lewis. Urgestein-Sportwart Geo Bell† brachte neben Tochter Petra Theisen und Schwiegersohn Uli auch seinen Enkel Jeffrey in den Club, der mit seinem NSU auf den Rennstrecken unterwegs ist. Unser Ehrenvorstand Pit Bilger kam durch seinen Vater Helmut zum AC Mayen. Seine Frau Gabi engagierte sich ebenfalls, war „Nummerngirl“ in der Startaufstellung und später als Schatzmeisterin im Vorstand tätig. Da ist es kein Wunder, dass Sohn Thomas Bilger ebenfalls Vereinsmitglied ist. Die Familie Lenz ist mit Heinz-Werner, den Söhnen Sascha und Daniel, sowie Enkel Maximilian ebenfalls schon in der dritten Generation motorsportlich unterwegs. Ebenso bei den Derichs: Nach Erwin† und Ute greift nun mit Franz Simon die dritte Generation ins Lenkrad.

Man sieht, der AC 1927 Mayen e.V. hat in 95 Jahren viel erlebt, hat sich immer den aktuellen Gegebenheiten angepasst, Neues gewagt, Spaß gehabt und Freude verbreitet. Hoffen wir, dass es noch viele Jahre so weitergeht!!

PS: Den Chronisten sei es gestattet, schließlich ihre Überzeugung zum Ausdruck zu bringen, dass dieses so aktive Clubleben erhalten bleibt, denn dann wird es auch zukünftig noch viel zu schreiben geben.