
Mayen/Nürburgring – Man hätte diesen Artikel auch mit „Zum Geburtstag viel Glück!“ betiteln können, doch das würde den Ereignissen an Achim Netts Geburtstag am vergangenen Samstag nicht ganz gerecht werden. Denn neben Fortuna haben vor allem eine Menge fahrerisches Können und eine hervorragende Arbeit der Boxencrew ihren Teil zum Sieg von Dupré Engineering in der Klasse VT2-F+FWD beim zweiten Lauf der Nürburgring Langstrecken Serie (NLS) beigetragen. Zwar nicht das Geburtstagskind selbst, sondern sein älterer Bruder Jürgen pilotierte den roten Audi RS3 nach vierstündiger Hatz mit der Winzigkeit von 1,6 Sekunden Vorsprung über die Ziellinie, jedoch hätte sich der Jubilar kein schöneres Geschenk wünschen können. Neben dem schnellen Brüderpaar vom AC Mayen soll der dritte Fahrer im Bunde, Christoph Dupré, natürlich nicht unerwähnt bleiben, wenn es darum geht, die Hauptdarsteller dieses Erfolgs zu nennen. Mit Platz 1 in der Klasse für vorder- oder allradgetriebene Produktionswagen mit einem Hubraum von bis zu 2.000 ccm ging für das Team aus dem saarländischen Schiffweiler ein einigermaßen langer Leidensweg zu Ende, an dessen Höhepunkt – mancher Fernsehzuschauer mag sich erinnern – das spektakuläre Ausbrennen des Fahrzeugs beim letztjährigen 24-Stunden-Rennen steht. Und eigentlich begann auch das Wochenende zur „ADAC Ruhrpott Trophy“ wie gehabt. Viel hatte man sich für den Test-Freitag vorgenommen, doch ehe die Agenda auch nur ansatzweise abgearbeitet werden konnte, schwenkte die Rennleitung die Roten Flaggen und beendete die Testfahrten nach mehreren vorausgegangen Unterbrechungen komplett.
Also ruhten die Hoffnungen auf dem Qualifikationstraining am Samstagmorgen. Doch kaum auf der Strecke meldete Achim Nett Motoraussetzer aufgrund eines Problems mit der Treibstoffzufuhr. Der bereits oben erwähnten erstklassigen Arbeit der Mechaniker-Crew sei Dank, konnte das Team das Auto am Ende auf den dritten Startplatz in der Klasse stellen, womit man vollends zufrieden war.
Jürgen Nett oblag es, das Rennen zusammen mit 132 weiteren Starten anzugehen – und kam mit einem ernüchternden Rückstand von 20 Sekunden auf seinen ehemaligen Peugeot-Werksteamkollegen Michael Bohrer (nunmehr im Hyundai i30N unterwegs) aus der ersten Runde zurück. Dies war zwar vor allem einer starken Bremsung zuzuschreiben, bei der Jürgen Nett eine Kollision mit den Kleinteilen des vor ihm verunfallten Zweitplatzierten verhindern konnte, doch zog Bohrer auch pro weiterer Runde zwei bis drei Sekunden davon. Nett konnte das Blatt jedoch wenden und kämpfte sich bis zur Fahrzeugübergabe an Bruder Achim bis auf fünf Sekunden an den Spitzenreiter heran. Dieser ließ an seinem Ehrentag lediglich die Kerzen auf der Geburtstagstorte anbrennen und lieferte ebenso wie Dupré eine tadellose Leistung ab, die das Team auf den ersten Platz in der Klasse spülte, was – der Fairness wegen soll dies erwähnt werden – jedoch auch technischer Problemen der Konkurrenz aus dem Korea-Lager geschuldet war. Zum Finale trafen sich dann abermals die alten Kollegen Jürgen Nett und Michael Bohrer auf der Strecke zu einem zwei Runden währenden Showdown, dessen Ende die Fans im Livestream aus der Hubschrauberperspektive mitverfolgen konnten. Ja, es wurde Lack ausgetauscht, aber nein, es wurde nie unfair. Letztlich konnte sich Nett auf der Döttinger Höhe von Bohrer absetzen und mit geballter Faust den ersten Sieg des Audis feiern. –
Pressemitteilung Automobil-Club 1927 Mayen e.V. im ADAC
Text von Andreas Krein / Foto Bernhard Kuffel